Wein lagern ist eine gekonnte Verbindung von Kunst und Wissenschaft – so entfaltet jede Flasche ihr volles Potenzial und Sie erleben den Wein genau so, wie es der Winzer beabsichtigt hat. Egal, ob Sie Ihren Wein über Jahre reifen lassen möchten oder einfach nur sein lebendiges Aroma direkt nach dem Öffnen bewahren wollen – das Wissen um die richtige Weinlagerung ist entscheidend für Geschmack, Aroma und den langanhaltenden Genuss.
In diesem Leitfaden erfahren Sie:
- Warum die richtige Weinlagerung so wichtig ist
- Die ideale Temperatur für die Weinlagerung
- Feuchtigkeit & Korkengesundheit
- Lichteinfluss & UV-Schutz
- Flaschenlagerung: Horizontal vs. aufrecht
- Vibrationen & äußere Gerüche minimieren
- Die richtige Lagerausstattung wählen
- Geöffnete Weinflaschen lagern
- Weinlagerung nach dem Zugriff mit Coravin
- Weitere Überlegungen zur Weinlagerung
Warum die richtige Weinlagerung so wichtig ist
Die richtigen Lagerbedingungen schützen die meisten Weine vor schädlichen Einflüssen wie direkter Sonneneinstrahlung, Temperaturschwankungen und Sauerstoffkontakt. Bei korrekter Lagerung—in einem Weinkeller, Weinkühlschrank oder einem kühlen, dunklen Schrank—reifen Weine elegant, entwickeln komplexe Aromen und bewahren ihre Qualität bis zum perfekten Genussmoment.
Die ideale Temperatur für die Weinlagerung
Temperatur ist der wichtigste Faktor für die langfristige Weinlagerung. Nutzen Sie diese praktische Übersichtstabelle:
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Weintyp |
Lager-Temp. |
Hinweise |
|---|---|---|
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Rotweine |
55–60 °F (13–15 °C) |
Bewahrt Aromen und ermöglicht eine optimale Reife. |
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Weißwein & Rosé |
45–55 °F (7–13 °C) |
Erhält die Frische, fruchtige Noten und Säure. |
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Schaumweine |
45–50 °F (7–10 °C) |
Hält die Perlage lebendig und verhindert vorzeitige Oxidation. |
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Gemischt (Ein-Zonen-Lagerung) |
50–55 °F (10–13 °C) |
Kompromiss—Rote vor dem Servieren 1 Std. kühlen, Weiße etwas kühler lagern. |
Zu warm → Risiko von Oxidation, chemischen Reaktionen und Austrocknen des Korkens. Zu kalt oder plötzliche Temperaturschwankungen → Aromen werden abgeschwächt, instabile Reife und erhöhtes Risiko von Flaschenschock.

Feuchtigkeit & Korkengesundheit
Halten Sie eine Feuchtigkeit von 60–70 %, damit Korken geschmeidig und dicht bleiben.
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Zu wenig: Korken trocknen aus → Sauerstoff dringt ein → Verderb.
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Zu viel: Schimmelbildung auf Etiketten & Kapseln.
Wenn Ihr Lagerort eher trocken ist oder saisonal schwankt, nutzen Sie ein Hygrometer zur Kontrolle und passen Sie die Bedingungen bei Bedarf mit einem Luftbefeuchter an.

Lichteinfluss & UV-Schutz
UV-Strahlen lösen schädliche chemische Reaktionen im Wein aus, beeinträchtigen das Aroma und beschleunigen die Alterung. Auch dunkelgrüne oder braune Weinflaschen bieten keinen vollständigen UV-Schutz. Bewahren Sie Flaschen immer an einem dunklen, stabilen Ort auf—sei es im eigenen Keller, einem Weinkühlschrank mit undurchsichtigen Wänden oder in einem schattigen Schrank.
Flaschenlagerung: Horizontal vs. aufrecht
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Horizontale Lagerung hält den Korken feucht, bewahrt dessen Elastizität und verhindert Schrumpfung.
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Aufrecht ist für kurze Zeit (Wochen) in Ordnung, besonders bei Schraubverschlüssen, für die Langzeitlagerung aber nicht optimal.
Horizontale Regale maximieren zudem den Platz im Weinkühlschrank oder Keller und sorgen dafür, dass sich beim gereiften Wein das Depot gleichmäßig absetzt.

Vibrationen & äußere Gerüche minimieren
Vermeiden Sie ständige Bewegung—Vibrationen wirbeln das Depot auf und können chemische Reaktionen beschleunigen. Lagern Sie Wein nicht in der Nähe von großen Haushaltsgeräten (Waschmaschinen, Lautsprechern) oder in Bereichen mit viel Betrieb. Halten Sie Flaschen von starken Gerüchen (Reinigungsmittel, Farbe) fern, da Korken nicht vollkommen luftdicht sind und ungewollte Aromen aufnehmen können.
Die richtige Lagerausstattung wählen
Weinkeller
Ein traditioneller Weinkeller ist der Goldstandard für die Langzeitlagerung – natürlich kühl, feucht und ungestört.
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Vorteile: Ideale Temperatur (ca. 13 °C/55 °F) und 60–70 % Luftfeuchtigkeit, kein Lichteinfall, minimale Vibration. Der perfekte Ort für wertvolle Flaschen und die langfristige Lagerung.
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Nachteile: Hohe Baukosten, dauerhafte Installation, meist nur für Hausbesitzer oder leidenschaftliche Sammler geeignet.
💡 Tipp: Sie haben keinen? Viele städtische Weinhandlungen und private Lagerfirmen bieten klimatisierte Weinlager oder Keller zur Miete an. So können Sie Flaschen professionell außerhalb des Hauses lagern—manche Anbieter ermöglichen sogar eine App zur Bestandskontrolle und Terminvereinbarung für Verkostungen.
Weinkühlschrank
Ein Weinkühlschrank (oder Weinklimaschrank) bietet präzise Kontrolle in jeder Küche, Garage oder Wein-Ecke.
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Vorteile: Hält das ganze Jahr konstante Temperatur, schützt vor UV-Licht und verhindert Vibrationen. Verfügbar als Ein-Zonen-Gerät (ideal für einen Weintyp) oder Zwei-Zonen-Gerät (optimal für gleichzeitige Lagerung von Rot- und Weißwein bei passender Temperatur).
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Nachteile: Ein-Zonen-Modelle erfordern Vorabkühlen beziehungsweise Erwärmen vor dem Servieren. Größere Geräte können sperrig sein und benötigen einen festen Platz im Haus für optimale Effizienz und Belüftung.
💡 Tipp: Stellen Sie Ihren Weinkühlschrank nicht in der Nähe von Wärmequellen wie Öfen oder direkter Sonne auf und achten Sie auf gute Belüftung hinter dem Gerät für gleichbleibende Leistung.
DIY: Kühle, dunkle Ecke
Sie brauchen keinen Keller, um Wein richtig zu lagern. Kluge Orte können erstaunlich effektiv sein.
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Vorteile: Günstig und überraschend effizient. Kellerecken, isolierte Schränke und schattige Vorratsregale funktionieren mit etwas Fingerspitzengefühl bestens.
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Nachteile: Weniger präzise—erfordert regelmäßige Kontrolle mit digitalem Thermometer und Hygrometer, um im Idealbereich zu bleiben. Empfindlich gegenüber saisonalen Schwankungen und Umgebungslicht.
💡 Tipp: Für Luftzirkulation sorgt ein kleiner Ventilator, ein Luftbefeuchter hält die Feuchtigkeit stabil, und Verdunklungsvorhänge bzw. UV-Schutzfolien schützen vor Lichteinfall, falls Fenster in der Nähe sind. Mit wenig Aufwand können Sie Kellerbedingungen fast überall nachbilden.
Geöffnete Flaschen lagern
Ohne Schutz beginnt Wein ab dem Kontakt mit Luft sich zu verändern—und das nicht immer zu seinem Vorteil. Da sich Geschmack, Aroma und Textur schnell wandeln können, hier ein allgemeiner Überblick, wie lange typische Stilarten nach dem Öffnen frisch bleiben:
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Rot: 3–6 Tage
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Weiß/Rosé: 2–4 Tage
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Sekt: 3–12 Stunden
Mit diesen Tipps verlängern Sie die Frische:
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Wiederverkorken vs. Stopfen
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Originalkorken verwenden (saubere Seite nach innen) oder Silikonverschlüsse, um Luftkontakt zu minimieren.
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Wein-Konservierer
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Vakuumpumpen entfernen Luft; inerte Gase (Argon) legen sich schützend auf die Weinoberfläche.
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Coravin by-the-Glass Systeme
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Genießen Sie jeden Wein, jede Menge, jederzeit – ohne den Korken zu ziehen. Coravin by-the-Glass Systeme verwenden Argongas, das bereits im Weinausbau genutzt wird, um den ausgeschenkten Wein nahtlos zu ersetzen und den Rest unberührt zu lassen. Ob kräftiger Rotwein, frischer Weißwein oder Ihr liebster Sekt – jedes Glas schmeckt wie das erste, egal wann Sie zurück zur Flasche greifen.
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Auch wenn automatisierte Ausschanksysteme wie Enomatic für Restaurants ideal sein können und offene Flaschen unter Schutzgas frischhalten, benötigen sie eine Installation und wirken technischer. Coravins by-the-Glass-Technologie bietet die gleichen Vorteile der Frischhaltung mit mehr Eleganz, Stil und Unverwechselbarkeit – Sie können Wein einschenken und schützen, ohne die Komplexität klassischer Systeme.
Weinlagerung nach dem Zugriff mit Coravin
Coravin by-the-Glass Systeme eröffnen neue Möglichkeiten – nach dem Öffnen oder vielmehr dem Zugreifen auf eine Flasche. Genießen Sie einen gereiften Wein mit Timeless, gönnen Sie sich Alltagsgläser mit Pivot+ oder stoßen Sie mit Coravin Sparkling® täglich an: Die richtige Lagerung nach der Nutzung garantiert, dass jede Flasche immer wieder für perfekten Genuss bereitsteht.
Timeless+ Serie
Mit einem Coravin Timeless+ by-the-Glass System (z. B. dem Coravin Timeless Six+™) sind Sie in puncto langanhaltender Genuss bestens ausgestattet. Da mit diesen Systemen Wein ausgeschenkt wird, ohne den Korken zu entfernen, bleibt der verbleibende Wein völlig frei von Sauerstoff – und schmeckt auch noch nach 20+ Jahren wie frisch geöffnet.
Coravin Pure™ Argon-Kapseln machen dies möglich. Diese Kapseln enthalten reines Argongas, das den Wein bei und nach jedem Ausschank vor Oxidation schützt. Halten Sie immer einen Vorrat bereit, damit Sie nicht mitten im Einschenken ohne Nachschub dastehen—hier finden Sie das 3er-Set.
Verlassen Sie sich auf uns – wir haben es längst bewiesen.
Lagertipps:
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Horizontal lagern, um die Elastizität des Korkens zu bewahren.
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Flaschen in einem Weinkühlschrank oder Keller bei 13 °C (55 °F) aufbewahren.
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Luftfeuchtigkeit zwischen 60–70 % halten, um Schrumpfen des Korkens zu vermeiden.
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Kein Grund zur Eile – genießen Sie Wein, wann immer Sie möchten.
Pivot+™ by-the-Glass System
Für den unkomplizierten Alltagsgenuss ermöglicht das Pivot+ den Austausch des Korkens durch einen speziellen Stopfen und schützt den Rest mit reinem Argongas. Zwar gelangt anfänglich etwas Sauerstoff in die Flasche, das Pivot+ verlangsamt aber die weitere Oxidation, sodass Sie den Rest über mehrere Wochen genießen können.
Lagertipps:
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Sowohl stehend als auch liegend lagern—Pivot-Stopfen sind in jeder Position sicher.
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Geöffnete Flaschen Weißwein, Rosé und leichte Rote im Kühlschrank aufbewahren, um die Frische zu verlängern.
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Immer direkt nach dem Einschenken wieder verschließen.
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Ideale Frische: bis zu vier Wochen.
Coravin Sparkling® by-the-Glass System
Schaumwein verdient mehr als einen Abend. Coravin Sparkling® ist das einzige System, das sowohl Druck als auch Perlage bis zu vier Wochen nach dem Öffnen erhält – so bleibt Ihr Champagner, Cava oder Prosecco auch später noch feierbereit.
Lagertipps:
- Flaschen liegend im Kühlschrank lagern.
- Für Flaschen unter Druck empfiehlt sich der Coravin Bottle Sleeve als zusätzlicher Schutz bei der Lagerung.
- Nach jedem Einschenken mit dem Sparkling Charger wieder aufladen, um das CO₂ zu erneuern.
- Vor dem Kühlen sicherstellen, dass der Sparkling Stopper fest sitzt.
- Kontrollieren Sie den Druckindikator – Grün bedeutet: alles bereit!

Weitere Überlegungen zur Weinlagerung
Langzeitlagerung: Worauf achten?
Planen Sie, Weine über Jahre—oder gar Jahrzehnte—einzulagern, werden kleinste Details entscheidend. Ullage, der Raum zwischen Wein und Korken, wächst mit der Zeit durch geringe Verdunstung des Weins. Ist der Ullage-Spiegel („hoher Ullage“) zu groß, gelangt zu viel Sauerstoff in die Flasche – das beschleunigt die Oxidation und schadet feinen Aromen. Idealerweise bleibt der Ullage im Flaschenhals oder darunter—kontrollieren Sie Flaschen regelmäßig und rotieren Sie den Bestand, um steigende Spiegel rechtzeitig zu erkennen.
Bei Schaumwein ist die Druckkontrolle genauso essenziell. Über Jahre kann langsam CO₂ entweichen, wodurch die Perlage abnimmt und sich das Mundgefühl verändert. Eine konstante Temperatur (ca. 10 °C/50 °F) und hohe Luftfeuchtigkeit (65–75 %) helfen, den Innendruck zu bewahren. Schaumwein-Formate wie halbe Champagnerflaschen und Magnums sollten seitlich gelagert werden, damit der Korken bzw. die Agraffe feucht bleibt – so entweicht kein Gas und die wertvolle Perlage bleibt erhalten.
Chemische Fehler: TCA, Reduktion & andere Fehltöne
Auch bei perfekten Lagerbedingungen können chemische Reaktionen einen edlen Wein verderben. Der bekannteste Weinfehler ist TCA (Trichloranisol), auch Korkschmecker genannt, der einen muffigen, „nassen Karton“-Geruch verursacht. Dank moderner Korkproduktion ist TCA seltener geworden, dennoch sollten Sie immer am Korken riechen und einen Probeschluck nehmen, bevor Sie den Wein einschenken.
Ein anderer Fehler—Reduktion—entsteht bei zu wenig Sauerstoff zu Beginn und bringt schweflige Noten nach faulen Eiern oder Streichholz mit sich. Erkennen Sie Reduktion, hilft Dekantieren oder kräftiges Schwenken im Glas, um Sauerstoff zuzuführen und den Geruch zu vertreiben. Leichte Vibrationen im Weinkühlschrank sind besser als gar keine, da minimale Bewegung eingelagerte Gase löst, ohne das Depot aufzuwirbeln.
Halbflaschen & Magnum-Lagerung
Nicht alle Flaschengrößen reifen gleich. Halbflaschen (375 ml) haben ein höheres Verhältnis Wein zu Sauerstoff und oxidieren nach dem Öffnen schneller—werden sie aber eingelagert, reifen sie schneller als Normalflaschen und erreichen ihre optimale Trinkreife 1–2 Jahre früher. Auch sie sollten bei 13 °C (55 °F) gelagert werden, der Ullage aber alle 3–4 Jahre kontrolliert werden.
Magnums (1,5 L) profitieren vom geringeren Wein-Luft-Verhältnis: Sie reifen langsamer und entwickeln oft über Jahrzehnte eine größere Komplexität. Die gleiche Luftfeuchte (60–70 %) und Dunkelheit sind nötig, aber dazwischen dürfen ruhig Abstände bleiben—lüften Sie gut und wählen Sie einen sauberen, schimmelarmen Lagerplatz, um Etiketten und Korken zu schützen.
Sortentypik: Tannine, Säure & Aromaprofile
Verschiedene Rebsorten benötigen leicht unterschiedliche Bedingungen. Tanninreiche Rotweine (z. B. Cabernet Sauvignon, Nebbiolo) benötigen stabile, etwas wärmere Lagerung—etwa 14 °C (58 °F)—damit die Gerbstoffe mit der Zeit weicher werden; zu kalte Umgebungen halten die Tannine zu streng. Im Gegensatz dazu vertragen zarte Weißweinsorten (wie Sauvignon Blanc, Riesling) eher kühle Temperaturen im unteren Bereich (45–50 °F/7–10 °C), um frische Säure und florale Aromen zu erhalten.
Für Schaumwein und Perlendes ist vor allem Konstanz entscheidend. Schnelle Temperaturwechsel verursachen Ausdehnungen und Zusammenziehen im Flaschenhals; das kann zum Bruch des Siegels oder zu Mikro-Lecks führen. Falls Sie sowohl Rot- als auch Weißweine lagern—besonders mit unterschiedlichen Rebsorten—lohnt sich ein Zwei-Zonen-Weinkühlschrank oder ein nach Temperatur unterteiltes Kellerregal, damit jede Stilrichtung ihre optimale Mikroumgebung hat.
Abschließende Gedanken
Wer weiß, wie man Wein richtig lagert, kontrolliert Temperatur, Feuchtigkeit, Licht und Vibrationen. Ob im professionellen Weinkeller, im Weinkühlschrank oder in der eigenen kühlen, dunklen Ecke: Diese Tipps erhalten Aromen, verlängern die Lebensdauer und lassen Sie jedes Glas in Bestform genießen!